Wertvolle Auszeichnung für das Trockensteinmauern: Damit das alte Handwerk des Trockensteinmauerns erhalten bleibt, wurde es so wie bereits das Pflasterhandwerk, 2021 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO ausgezeichnet. Trockensteinmauern sind nachhaltig und ressourcenschonend, ästhetisch um Haus, Hof und Garten, dauerhaft und ein abwechslungsreicher, ökologisch wertvoller Biotop.
Trockensteinmauern findet man in den unterschiedlichsten Kulturen auf der ganzen Erde. Vielfach wurden steile Hänge durch die Anlage von Terrassen, die durch Trockensteinmauern gestützt wurden, urbar gemacht. In vielen alten Weingärten in z. B. der Wachau kann man dies heute noch gut sehen und werden nach wie vor gepflegt.
Insbesondere in Hanglage zeigt die Trockensteinmauer ihre besonderen Vorzüge und unglaubliche Haltbarkeit über Jahrhunderte hinweg gegenüber beispielsweise der Bruchsteinmauer, deren Fugen mit Mörtel geschlossen werden. Trockenmauern entstehen nur durch das lose Aufeinanderstapeln von Natursteinen, die ohne andere Materialien, also auch ohne Mörtel, miteinander verbunden sind. Die Kunst dabei ist, die richtigen Steine zu wählen und so anzuordnen, dass die Mauer stabil wird.
Trockensteinmauern sind ein dekoratives Element in Hanggärten, um Böschungen zu befestigen. In ihren Ritzen finden Wildbienen, Eidechsen und Blindschleichen Unterschlupf.
Die Errichtung einer Trockensteinmauer
Die Errichtung und auch Ausbesserung einer Trockensteinmauer setzt viel Erfahrung und handwerkliches Geschick voraus. Verwendet werden vornehmlich Steine aus der Region oder noch besser vom unmittelbaren Umfeld.
Die Trockensteinmauernschule Österreich bietet seit 20 Jahren Kurse und Lehrgänge an, die sich an Garten- und Hofbesitzer, Landwirte, ökologisch interessierte Personen, Gartengestalter und das Baugewerbe richten. Rund 8 aktive Trainer haben in rund 250 Schulungsmaßnahmen weit über 2.500 Erwachsene praktisch geschult. Internationales Highlight dabei ist das Stein & Wein-Festival 2024, bei dem Trainer und Teilnehmer aus zahlreichen Nationen an einem besonderen Steinobjekt arbeiten und ein reiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Steinbearbeitung und Verkostungen genießen.
Für alle Interessierten: regelmäßig finden Kurse in der Gartenbauschule in Krems statt.
Anfang Dezember 2023 wurde der neue Oeikuo-Steinturm im Permakulturgarten der Weinbauschule Krems mit einem Festakt eröffnet. Das imposante Monument ist ein besonderes Symbol des Friedens, indem es Elemente der Weltregionen vereint und ist frei zugänglich. Für die Errichtung des Monuments wurden von Freiwilligen rund 800 Arbeitsstunden geleistet und über 100 Tonnen Stein verbaut.